Abfahrt des THW Warburg in Krisengebiet (18.08.2002)

THW Warburg sichert Elbdeiche in Stendal Hilfe in den Hochwassergebieten: Technischer Zug ist Sonntagnachmittag aufgebrochen

Warburg (WB). 25 Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) Warburg sind seit gestern bei der Bekämpfung des Hochwassers in Sachsen-Anhalt eingesetzt. Um 16 Uhr brach der Technische Zug mit drei Fahrzeugen an der THW-Unterkunft in der Altstadt auf. Um 13.20 Uhr war die Alarmierung beim Ortsbeauftragten Albert Leifels eingegangen. Ziel der Helfer ist die Stadt Stendal in der Altmark, 60 Kilometer nördlich von Magdeburg gelegen. Die Warburger sollen hier Dämme und Deiche an der Elbe sichern. Die genaue Aufgabenstellung für die Einsatzkräfte stand am Sonntag noch nicht fest, auch ist offen, wie lange der Einsatz andauert.

 

Nach der Alarmierung war alles sehr schnell gegangen. In Windeseile wurden Schlafsäcke, Taschen mit Kleidung, aber auch Schwimmwesten und wichtige Ausrüstungsgegenstände in den THW-Fahrzeugen verstaut. Noch ein kurzer Abschied von den Angehörigen, dann drehte sich alles nur noch um letzte Detailplanungen für die Fahrt und den Aufenthalt in der Krisenregion.

In dem voraussichtlichen Einsatzgebiet bei Stendal wird der höchste Wasserstand der Elbe zur Wochenmitte hin erwartet. Untergebracht werden die Warburger in einem Flugzeughangar. Doch: "Was uns genau erwartet, wissen wir nicht", sagte Leifels. "Viele von uns kennen eine solche Situation nicht und sind schon ein bisschen aufgeregt."

 

Erste Station am Sonntag war zunächst Paderborn. Dort bildete sich um 17 Uhr ein Konvoi mit THW-Einsatzfahrzeugen, die aus der gesamten Region Paderborn, aber auch aus Höxter zusammengezogen worden waren.

"Seit Samstag schon hatten wir fest mit unserem Einsatz gerechnet", sagte Leifels, "dies allein schon deshalb, weil die THW-Kollegen aus Arnsberg und Lippstadt bereits seit Mittwoch im Dauereinsatz und somit entsprechend erschöpft sind". Leifels rechnet mit einem einwöchigen Aufenthalt und damit, dass es vor allem darum gehen wird, Sandsäcke zu füllen, zu schleppen und zu verteilen. "Da kommt es auf jeden Mann an", so Leifels, der in diesem Zusammenhang lobte, dass die betroffenen Arbeitgeber sich nicht gegen eine Freistellung ihrer Mitarbeiter gesperrt hatten.

 

Besonders erfreut war Leifels, dass sich dem Zug mit Lothar Häger ein freiwilliger Helfer angeschlossen hat, der bislang nicht im THW aktiv war. "Als ich von dem bevorstehenden Einsatz hörte, habe ich mich spontan entschlossen", sagte der Berufsschullehrer aus Welda dem Westfalen Blatt. "An der Elbe wird doch jeder Helfer gebraucht. Jetzt, in den Schulferien, habe ich die Zeit dazu, mitzuwirken", begründete er seine außergewöhnliche Entscheidung.

 

Freitag um 22.30 Uhr waren bereits die THW-Aktiven Ronny Baetens und Martin Schmidt nach Sachsen-Anhalt aufgebrochen. Mit drei "Power-Moon-Hochleistungslampen" leuchten sie rund um die Magdeburg Schadensstellen aus und unterstützen so die nächtlichen Einsätze der Kameraden aus Lippstadt.

 

Die in Warburg ansässige "Fachgruppe Infrastruktur" des THW ist bislang nicht angefordert worden, der Ortsbeauftragte hält es aber für gut möglich, dass diese in wenigen Tagen folgen wird.


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