Rückkehr des THW Warburg aus Sachsen-Anhalt (24.08.2002)

Stabilisierung der Elbdeiche im Vordergrund Technisches Hilfswerk aus dem Einsatz im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt zurück

Warburg (wbs). Für den Zug des Technischen Hilfswerks Warburg, der eine Woche vornehmlich zur Beobachtung und Sicherung der Elbdeiche im Raum Stendal in Ostdeutschland im Einsatz war, ist das "Abenteuer Flutkatastrophe" (Stephan Suhr) beendet. Am Samstagnachmittag kamen die 22 freiwilligen Helfer mit ihren Fahrzeugen wieder in der Unterkunft an der Johannistorstraße an, müde und abgespannt. Sie wurden vom Kreisbeauftragten Theo Kraus mit herzlichen Dankesworten begrüßt.

 

Dabei hatte es am Samstagmorgen noch so ausgesehen, dass sich die Abfahrt nach Warburg verzögern sollte. Stephan Suhr: "Nach Bewältigung der Aufgaben bei großer Hitze fehlte dem Großteil der Helfer die Kraft, weiter mit großem Nachdruck zu arbeiten. Sie hatten auch kaum geschlafen und 1800 Helferstunden geleistet."

 

Dass es ein anstrengender Einsatz an der Hochwasserfront in Sachsen-Anhalt würde, hatten die Helfer aus Warburg erwartet. Sie trafen bei ihrem selbstlosen Dienst nicht immer freundlichen Menschen. Dank sagt Ortsbeauftragter Albert Leifels den Germeter Mineralquellen für die Getränke und der Firma Kobusch, die Folie zur Deichbefestigung spendete.

 

Das Technische Hilfswerk bleibt weiter in Rufbereitschaft. Sollte ein weiterer Einsatz notwendig werden, stehen dafür 15 freiwillige Helfer bereit. Sie haben ihre Tetanusspritze bekommen und können jederzeit ins Katastrophengebiet aufbrechen. Die 22 Warburger Helfer (von den ursprünglichen 26 mussten vier aus verschiedenen Gründen früher abreisen) brachten die Versicherung aus Stendal mit, dass ihre Hilfe dringend nötig war und ihr Einsatz zusammen mit anderen Hilfskräften immer wieder gelobt wurde. Natürlich habe es beim Einsatz dieser Größenordnung auch kleine Pannen gegeben, meinten Zugführer Tobias Wiegartz und Zugtruppführer Sascha Grzeschick. Negativ habe sich etwas der fehlende Schlaf ausgewirkt. Aber insgesamt gesehen sei die Stimmung in der Truppe gut gewesen. Alt und Jung hätten sich gut verstanden. Vor allem mit dem THW Höxter habe man hervorragend zusammengearbeitet. Hier konnten die freiwilligen Helfer in der Praxis zeigen, was sonst bei den Übungsabenden für sie nur Theorie ist.

 

26 Warburger Helfer hatten sich - wie berichtet - am Sonntagnachmittag, 18. August, mit zwei Gerätekraftwagen und Hänger und einem Mannschaftstransportwagen, einem Notstromaggregat und 20000 Watt Beleuchtung für 20 Halogenscheinwerfer auf den Weg gemacht, nachdem in der Mittagszeit die Alarmierung erfolgt war. In Paderborn wurden zusammen mit den Ortsverbänden Brilon und Büren drei Technische Züge gebildet. Das THW Höxter war direkt zum Standort Arneburg in der Altmark gefahren. Die Unterbringung erfolgte in einer Maschinenfabrik. Am Montagabend gab es den ersten Einsatz in Altenzaun, zwischen Magdeburg und Wittenberge gelegen. Zur Deichbefestigung mussten Sandsäcke gefüllt, transportiert und aufgeschichtet werden. Sandsäcke wurden auch nachts mit Pontons und Hubschraubern zu den desolaten Deichen und Dämmen gebracht. Dazu galt es ein Pumpenhäuschen und eine Trafostation zu sichern. Nachts wurde auch das Treibgut vor einer Brücke entfernt. Bäume mussten abgesägt werden, damit sie nicht auf die Deiche fielen und diese beschädigten. Stephan Suhr: "Dieser 30-stündige Einsatz hat uns so gefordert, dass anschließend unsere Uniformen unbrauchbar waren. Dazu kam die Mückenplage."

 

Dramatisch war die Situation auch durch den Zehrengraben in Bömenzien an der niedersächsischen-brandenburgischen Grenze und im Sandauer Holz (hier wurden allein 80000 Sandsäcke "verbaut"). Die Elbdeiche waren so desolat, dass sie immer wieder an verschiedenen Stelln brachen. Stephan Suhr: "Etwas Abwechselung bei der Knochenarbeit brachte uns nur die Fahrzeugpflege nach den Einsätzen."


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